Die Logopädie beschäftigt sich mit Prävention, Beratung, Diagnostik, Therapie und Rehabilitation auf den Gebieten der Stimme, des Sprechens, der Sprache, des Schluckens sowie der Kommunikation und des Hörens.
Therapie der auditiven Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörung
Auditive Verarbeitungs- und Wahrnehmungsstörungen (AVWS), auch auditive Verarbeitungsstörungen (AVS) genannt, sind Störungen der Weiterverarbeitung gehörter Informationen. Dabei liegt weder eine Störung des Hörorgans selbst, noch eine Intelligenzminderung vor. Die Störungen betreffen den Hörnerven. Der Hörnerv leitet die Informationen an das Großhirn weiter, die dann dort weiterverarbeitet werden. Der Prozess der Weiterverarbeitung wird in auditive Teilfunktionen unterteilt, die in unterschiedlicher Art und Ausprägung betroffen sein können. Zu den auditiven Teilfunktionen gehören: Lokalisation (Richtung und Entfernung der Schallquelle), Diskrimination (Unterscheiden), Selektion (Herausfiltern) und Dichotisches Hören (beidohriges Hören).
Therapie nach Schlaganfall und anderer neurologischer Erkrankungen (Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Amyotrophe Lateralsklerose)
1. Dysarthrie
Als Dysarthrie bezeichnet man die Beeinträchtigung des Sprechens aufgrund einer Störung im motorischen System.
Da es sich um eine Störung des motorischen Systems handelt, was z.B. zu einer Schwächung, Verlangsamung, Dyskoordination oder Tonusveränderung der betroffenen Muskulatur führt, ist bei Dysarthriepatienten nicht nur das Sprechen betroffen, sondern z.B. auch das Kauen, das Schlucken, die Mimik etc., also alle motorischen Aktivitäten, in deren Kontrolle das jeweils gestörte motorische Subsystem involviert ist. Bei der Dysarthrie liegt also – im Gegensatz zur Aphasie –keine Störung eines höheren kognitiven Gesamtsystems (Sprache, visuelle Wahrnehmung, Gedächtnis etc.) vor. Dysarthrie ist eine Sprechstörung.
2. Aphasie
Aphasie ist eine multimodale Störung des Sprachsystems.
Mit der Bezeichnung Aphasie werden ausschließlich Beeinträchtigungen der sprachsystematischen Leistungen bezeichnet, also Beeinträchtigungen in den Bereichen Semantik, Lexikon, Syntax, Morphologie und Phonologie. Zwar sind je nach Aphasietyp einzelne Bereiche jeweils mehr oder weniger stark betroffen, man geht jedoch prinzipiell von einer Störung des Gesamtsystems ‚Sprache‘ aus. Aphasie ist eine Sprachstörung.
Therapie bei Sprachentwicklungstörungen (SES)
typische Symptom-Beispiele sind:
- Artikulationsprobleme: die Kinder haben motorische Probleme in der Lautbildung, auch bei Lautkombinationen. So zum Beispiel wird aus dem „Drachen“ ein „Grachen“.
- Wortschatzprobleme: Kinder verstehen oft die Bedeutung einzelner Wörter nicht und erweitern nur unter argen Schwierigkeiten ihren Wortschatz. Sie drücken sich oft unpassend aus und verwenden allgemeine Begriffe anstatt detailliertes Wortgut, wie zum Beispiel das Hilfsverb „tun“ anstatt Vollverben wie gehen, sitzen, spielen oder trinken usw.
- Wortfindungsprobleme: kennt ein Kind bestimmte Wörter und versteht diese auch, wendet sie aber nicht in der passenden Situation spontan an, kann es eine Störung in der Wortfindung haben.
- Ausdrucksschwierigkeiten: dem Kind fällt es schwer, seine Wünsche und Bedürfnisse zu äußern. Es hat nicht viel Freude an der Sprache.
- Grammatikprobleme: in sprachlichen Äußerungen wendet das Kind keinerlei grammatische Strukturen an, beispielsweise ist die Pluralbildung nicht korrekt oder das Verb passt nicht zum Subjekt
- Probleme mit der Phonologie: kann ein Kind die einzelnen Sprachlaute nicht unterscheiden, kann eine phonologische Störung vorliegen. Dem Kind ist dabei nicht bewusst, aus welchen Lauten ein bestimmtes Wort besteht und es kann dies daraufhin auch nicht anwenden.
- Erzählschwierigkeiten: das Kind hat auffällig Probleme damit, Geschichten wie auch Erlebnisse und Sachverhalte wiederzugeben. Experten sprechen von einer eingeschränkten Pragmatik.
- bei Mehrsprachigkeit: Kind hat Mühe Handlungen sprachlich wiederzugeben, häufige Sprachmischungen, Artikulationsstörungen, Vermeiden einer Sprache, Wortschatzdefizite, Fehler beim Gebrauch von Kasus und Genus und starre syntaktische Strukturen.
Stimmtherapie
Stimmstörungen bei Erwachsenen:
Die Stimmstörungen bei Erwachsenen können funktionelle oder organische Ursachen haben. Die Symptome können sich durch Heiserkeit (ohne akuten Infekt), eingeschränkter Belastbarkeit der Stimme, Schmerzen oder einem Fremdkörpergefühl im Kehlkopf äußern.
Stimmstörungen bei Kindern:
Von einer Stimmstörung im Kindesalter spricht man, wenn länger anhaltende Heiserkeit (ohne akuten Infekt) bemerkbar ist.
Dysphagie – Therapie bei Störungen des Essens und Schluckens
Als Dysphagie wird die Schluckstörung bezeichnet, bei welcher eine der vier Phasen des Schluckens oder mehrere, die wir für das Schlucken benötigen, in ihrer Funktion beeinträchtigt sind. Verursacht wird die Dysphagie beispielsweise durch neurologische Erkrankungen wie Schädel-Hirn-Trauma, Schlaganfall, Morbus Parkinson, Verletzungen und Tumoren.
Die Kombination von Ergo-, Physiotherapie und Logopädie unterstützt unser gemeinsames Ziel eines anhaltenden beschwerdefreien Lebens für den Patienten auf optimale Weise.